(M)ein Thema!
(M)ein Thema: Energie!
Zum Thema Energie könnte ich wohl Seiten füllen; das mag an meiner Ingenieursvergangenheit liegen. Und auch zu diesem Thema muss ich eines vorab feststellen:

Ich schätze unsere Gesellschaft (das sind wir selbst) so ein, dass wir nicht wirklich auf die Annehmlichkeiten, die uns die thermische oder elektrische Energie beschert, verzichten werden oder wollen.
Den Lebensstandard, den wir jetzt pflegen, kann und darf man nicht reduzieren!
Das bedeutet, dass ich akzeptieren muss, dass wir Straßenverkehr und Energiebedarf haben und dass wir weiterhin individuell, aber rücksichtsvoll miteinander leben!
Das Thema Energie verbinde ich mit folgenden Schlagwörtern:

Energiebedarf hat jeder, zu Hause, auf der Arbeit, auf dem Weg zur Arbeit, in der Freizeit, wenn man genau hinsieht, selbst für die Kleidung am Leibe könnte man schon viel zum Energiebedarf sagen (Herstellung, Lieferung, Verkauf, Reinigung).

Energie und Klimaschutz – das ist wohl die Verbindung, die wir heute in erster Linie sehen, denn unser Energieverbrauch durch fossile Brennstoffe hat unmittelbaren Einfluss auf unser Klima. Deshalb handelt es sich bei unserem Klimaschutzkonzept im Grunde um ein Energiekonzept. Durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen verändert sich der Anteil von Treibhausgasen in unserer Atmosphäre so, dass es zu einer steigenden Erderwärmung kommt. Dabei wird CO2 als die maßgebliche Größe angesehen. Daher ist mein Ansatz beim Thema Energie: wenig zusätzliches CO2 erzeugen ist Klimaschutz.

Energieeffizienz -  Energie muss erzeugt werden, dafür gibt es Kraftwerke, die Wärme, Strom oder beides erzeugen. Beim heutigen Energiemix ist der Anteil an fossilen Energieträgern noch hoch, dass so sparsam wie möglich mit Energie umgegangen werden muss. Zum Einen, damit man Geld spart, aber ebenso wichtig ist das Einsparen von Energie selbst – im Interesse unserer Umwelt. Ein wichtiges Element ist die Effizienz. Wenn Sie in Ihrer Küche Licht brauchen, dann müssen das nicht 100 Watt sein, mit heutiger Technik lässt sich der Energiebedarf mit einer LED-Leuchte auf max. 1/6 reduzieren. Sie haben genau so viel „Licht“, aber der Stromverbrauch reduziert sich um ein vielfaches, das nenne ich effizient. Und das passt auch zum Eingangssatz: wer wird schon auf künstliches Licht verzichten?

Energieerzeugung -  wenn man nicht auf Energie verzichten kann, so muss sie erzeugt werden. Da ist es m.E. der Weg der gesamten Gesellschaft, die Erzeugung so klimafreundlich wie irgend möglich zu machen. Nach den Entwicklungen der letzten Jahre sind wir da bereits auf einem guten Weg. Die Windkraft und die Photovoltaik, die sich die natürlichen Kräfte zu Nutze machen sind schon recht effektiv, die Energie aus Biomasse und die Kraftwärmekopplung sind weitere sinnvolle Wege für die Energieerzeugung im Sinne des Klimaschutzes.
Und wir im Flecken Ottersberg (FO)?
Der FO hat im Jahre 2010 ein Klimaschutzkonzept aufgestellt, in dem nachzulesen ist, wie viel Energie für was verbraucht wird in Ottersberg. Unterteilt in elektrische und thermische Energie, sowie für die Mobilität. Es sind gewaltige Zahlen, die dort ermittelt wurden. Der gesamte Energiebedarf an elektrischer Energie wird über das Jahr gesehen bereits in Ottersberg durch regenerative Energiegewinnung gedeckt, leider noch nicht autark, d.h. die Produktion stimmt noch nicht mit dem Verbrauchszeiten über ein. Aber das wird jeder PV-Anlagenbesitzer kennen: Wenn die Sonne am stärksten scheint, ist der Stromverbrauch oft am niedrigsten.
Bei der thermischen Energie sieht es ganz anders aus, da gibt es zwar auch schon einige Anlagen, die klimaneutral Energie erzeugen, aber von 100 %, so wie beim Strom sind da noch weit entfernt. Ebenso sieht es im Bereich der Mobilität aus, aber hier ist es wohl auch am schwierigsten, klimafreundliche Wege zu finden.

Der Rat des Flecken Ottersberg hat zudem beschlossen, eine 100-%-Erneuerbare Energie-Region zu werden (http://100ee.deenet.org). Das ist natürlich ein hehres Ziel und wie schwer es ist, Projekte, die uns diesem Ziel näher bringen zu realisieren, zeigt uns das Biomasseheizkraftwerk, das nicht realisiert werden konnte. Aber es gibt natürlich erste Schritte auch in Ottersberg, so wurden die Windräder, die vor knapp 20 Jahren von der Wümme-Wind und dem E-Werk mit insgesamt 450 KW Nennleistung erstellt wurden, ersetzt durch ein einziges mit jetzt 2300 KW-Nennleistung. An diesem Windrad sind viele Bürger und der FO beteiligt. Ein Beispiel aus dem Tagebuch: Sylvester 2013 hat das Windrad an einem Tag über 50.000 kWh Strom erzeugt, mehr als mein persönlicher Verbrauch für knapp 15 Jahre!!

Über diesen Weg zum eigenen Verbrauch und zur Effektivität. Jeder hat sicher seinen Weg Strom zu sparen und so möchte ich aufzeigen, was ich dazu beitrage:
Mein erster größerer Schritt war im Jahre 1990, als ich mir damals zur Ölheizung eine Warmwassersolaranlage auf das Dach installiert habe, die sich vermutlich nie finanziell amortisiert, aber seitdem können wir zu Hause oft in den Sommermonaten ganz ohne gesonderte Warmwasseraufbereitung auskommen, ein gutes Gefühl unter sonnengewärmten Wasser zu duschen. Im Jahre 2000 dann haben wir die gesamte Außenfassade des Hauses stärker gedämmt und somit etwa ein Drittel des Heizölbedarfes reduzieren können. Ein Holzofen sorgt im Winter für einen Anteil an nahezu CO2-neutraler Wärme.

Auch das Stromsparen liegt mir am Herzen und so sind bei uns nahezu alle Geräte über eine manuell schaltbare Steckdosenleiste am Netz, kein PC läuft durch oder im Standby, ebenso die Unterhaltungselektronik. Selbst für die Ladegeräte für Handy oder Fotoapparat liegen an einer geschalteten Steckdose, denn selbst da gibt es Geräte, die auch Strom verbrauchen, wenn nicht geladen wird. Bei der Beleuchtung bei uns im Hause sind die Lichtquellen, die am häufigsten brennen alle mit LED-Lampen ausgerüstet, die höchste Wattleistung ist dabei 18 Watt für einen Strahler. Die meisten liegen um 10 Watt Stromaufnahme. Nicht dass sich das schnell rechnet, aber es ist gutes Licht und ein gutes Gefühl. Am meisten bringt es natürlich, wenn man Verbraucher minimiert, die nahezu rund um die Uhr laufen. So die Umwälzpumpen an Heizungen, dort kann der Verbrauch von 40-80 Watt/h mit gesteuerten, modernen Pumpen auf ein zehntel gesenkt werden und das bei bis zu 8.000 Betriebsstunden im Jahr! Da sollten Sie sofort Ihren Handwerksmeister fragen, der Einbau rechnet sich im zweiten Jahr!

Im Rathaus ist Energiesparen natürlich auch immer ein Thema. Bereits einer meiner ersten Anträge als junger Ratsherr wurde erfolgreich umgesetzt, Kleinstblickheizkraftwerke für die Ottersberger und die Fischerhuder Schule wurden eingebaut und in Betrieb genommen, diese beiden BHKW sind allerdings schon Geschichte, in Fischerhude ist jedoch die neue Heizungsanlage auch ausgerichtet auf einen Grundbetrieb durch ein BHKW. In Ottersberg laufen in der Zwischenzeit drei Mikrogasturbinen, die das Schwimmbad und die Nahwärmeversorgung für die Schule beheizen.
Die Schulen wurden in den Jahren meiner Dienstzeit alle weitaus besser gedämmt und ausgebaut, im Rathaus ebenso. Immer wenn Arbeiten an unseren Immobilien erfolgen, wird auch auf hohe Wärmedämmung geachtet.
Auf dem Feuerwehrhaus in Fischerhude ist gleich beim Bau eine PV-Anlage installiert, drei Dachflächen auf kommunalen Gebäuden hat der FO verpachtet für Bürger-PV-Anlagen. Im EWO fahren wir elektrisch und auch Elektrofahrräder sind angeschafft. In unserem gemeinsamen Klärwerk wird über Mikrogasturbinen Strom aus Klärgas gewonnen, der Strom wird sofort vor Ort genutzt und ebenso die Wärme.
Um das Thema auch interkommunal zu besetzen, haben wir gemeinsam mit Oyten und Achim die A2O gegründet, mit der wir auf regenerative Energie setzen wollen und so viel wie möglich zusammenführen wollen.
Der FO ist somit auf einem Weg, den ich gerne so fortsetzen und an einigen Punkten auch gerne beschleunigen würde.
Gute Energiepolitik ist Klimaschutzpolitik und damit Zukunft. Und die ist nicht unwichtig, denn:
Den Rest unseres Lebens verbringen wir in der Zukunft!
www.cdu-ottersberg.de